- Kinn
- Kinn Sn std. (8. Jh.), mhd. kinne, ahd. kin(ni), as. kin(ni) Stammwort. Aus g. * kinnu- f. "Kinnbacken, Wange", auch in gt. kinnus f. "Wange", anord. kinn f. "Wange", ae. cinn "Kinn", afr. in zin-bakka "Kinnbacken". Mit nn aus -nw- in archaischen obliquen Formen des u-Stammes und mit späterer Umbildung zu einem neutralen ja -Stamm aus ig. * ǵenu- f. "Kinnlade (u.ä.)" in gr. génys f. "Kinnlade", l. gena f. "Wange", kymr. gên "Kinnlade", air. gin m. "Mund", toch.A śanweṃ f. "die beiden Kinnbacken"; daneben lit. žándas m. "Kinnbacke, Wange" (von einer anderen Wurzelerweiterung) und ai. hánuf. "Kinnbacke" (mit Anlautvariation). Vielleicht ist das Wort für "Knie" urverwandt, so daß eine Ausgangsbedeutung "Winkel, Beugung o.ä." vorliegt. - Kinnlade ist zu Lade mit der Bedeutung "bewegliche Unterlage" gebildet.Ebenso nndl. kin, ne. chin, nschw. kind, nisl. kinn.✎ Bomhard (1995), 49. indogermanisch iz.
Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache. 2013.